Fernsteinsee 27.–29.8.2021 vs. Echinger Weiher 1.–3.10.2021

Ein Vergleich von Franz-Jürgen Unger (andere Personen sehen das eventuell ganz anders)

Anreise

Die Strecke zum Fernsteinsee ist kilometermässig kürzer auch zeitlich ist man eine Stunde früher beim Apéro. Die Route zum Fernsteinsee - ob durch den Vorarlbergtunnel oder über den Pass - ist bedeutend schöner, als die Autobahn nach München abzuspulen.

Fernsteinsee – Echinger Weiher 1 : 0  

Unterkunft

Hier wird es schon schwieriger, dies zu beurteilen. Hat man im Schlosshotel Fernsteinsee ein normales Zimmer, so ist dies zu Eriks Hotel Nähe München klar im Nachteil. Hat man hingegen ein Zimmer im Schloss gebucht, fühlt man sich fast wie im Museum, vor allem wenn schon Ludwig der II. von Bayern im selben Zimmer wie der Autor dieser Zeilen geschlafen hat.

Fernsteinsee – Echinger Weiher 1 : 1  

Essen

Wer taucht hat auch Hunger! Hier hat Eriks Hotel ganz klar die Nase vorn! Der 4- Gänger am Abend und das Frühstücksbuffet liessen keine Wünsche offen. Übrigens: Eriks Restaurant gehört zu den 80 besten italienischen Restaurants in Deutschland.

Fernsteinsee – Echinger Weiher 0 : 1  

Tauchen

Nun wird es heikel, jeder dieser Seen hat seine Besonderheit und Schönheit. Auch das Wetter spielt hier eine sehr grosse Rolle. In Österreich stehen uns drei Seen zur Auswahl: der Fernstein- Samaranger- und der Blindsee. Die Auswahl ist ganz klar grösser, obwohl der Fernsteinsee wegen eines Murgangs nicht betaucht werden konnte. Diese Seen sind so bekannt, dass ich hier nicht näher darauf eingehen muss, was einen da unterwasser erwartet. In Eching ist halt „nur“ der Weiher vorhanden und das auch noch gleich neben der Autobahn, ein Baggersee halt. Aber die Unterwasserwelt hat es in sich! Viele Fische tummeln sich in diesem Weiher, hauptsächlich Egli und Hechte. Die Unterwassernebel haben ihren ganz speziellen Reiz und die Unterwasserflora ist ein Erlebnis für sich - für mich persönlich einer der schönsten Süsswassertauchgänge überhaupt! Bleiben wir fair und vergeben die Punkte folgendermassen:

Fernsteinsee – Echinger Weiher  1 : 1  

Endergebnis Fernsteinsee – Echinger Weiher 3 : 3

Aber bildet euch selbst ein Urteil und schaut euch die Bilder an.

Text: Franz-Jürgen Unger

Bilder: Patrik Blattmann; Andi Greuter

Fernsteinsee 

Echinger Weiher 

 Ossobuco, Merlot und kaltes Wasser - Tauchwochenende im Tessin vom 2.7. – 4.7.2021

Während die einen bereits am runden Tessinergranittisch beim Bier sassen, vor sich den Live Stream des EM Spiels Schweiz : Spanien, trudelten auch die Nachzügler so langsam ein. Schon mal essen gehen? Oder die Verlängerung des Spiels ansehen? Es wurde nochmals eine Runde bestellt, d.h. man entschied sich für das Spiel und auch noch für die Verlängerung inkl. Penaltischiessen. Leider gab es nichts zu feiern, die schweizer Nati hat das Spiel verloren. In der Zwischenzeit sind auch die letzten beiden Mitglieder eingetroffen und die Bestellung für das Abendessen konnte aufgegeben werden.  

Bei schönstem Sonnenschein folgten wir am nächsten Morgen dem Lauf der Maggia hinauf, vorbei am Lago del Sambuco und immer höher schraubten sich die Serpentinen, bis wir auf einer Höhe von 2047müM unseren Tauchspot, den Lago die Sassolo erreichten. Leider hat sich unsere Hoffnung, um Eisberge herum tauchen zu können, in Schmelzwasser aufgelöst. Nur an der gegenüber liegenden Seite des Sees erreichten die Schneezungen das Gewässer. Dementsprechend war auch die Wassertemperatur! Kalte 5°C! Von Fischen war nicht allzu viel zu sehen, dafür umtauchten wir grosse Felsblöcke und vereinzelte Schneezungen im Wasser erlaubten doch noch ein wenig „Arktisfeeling“.

Es zogen Wolken auf und es begann zu tröpfeln. Immer wieder wurde unsere Talfahrt unterbrochen, einerseits von der prächtigen Flora – es mussten Bilder geschossen werden – und andererseits auch von einer Ziegenherde, die mit lautem Glockengebimmel unseren Weg kreuzte. Sehr eindrucksvoll war aber auch die Kirche San Giovanni Battista in dem kleinen Bergdorf Mogno, die vom Architekten Botta entworfen wurde. Ja, auch Taucher haben nicht nur Unterwasserkultur! Nur ein Tauchgang an diesem Tag, aber ein über alles herrlicher Tauchausflug.  

Bevor wir uns am Sonntag bei sonnigem Wetter auf den Heimweg begaben, gab es noch einen Tauchgang bei der Ponte Brolla. Da überhaupt keine Strömung in der Maggia herrschte, gelangten wir höher den Fluss hinauf als je zuvor. Wunderschöne Felsformationen begleiteten diesen Tauchgang. Zwischendurch wurde auch mal aufgetaucht, da diese Felsen auch über Wasser ihre Farbenpracht entfalteten.   Im Namen aller Teilnehmenden möchte ich mich bei Patrik und Angela für die Organisation dieses  fantastischen und abwechslungsreichen Tauchwochenendes recht herzlich bedanken.  

 

Text: Franz-Jürgen Unger

Bilder: Patrik Blattmann; Silvia + Franz-Jürgen Unger

 

 Liebesspiele Unterwasser und Spanner in Neopren

Am 2.5.2021 trafen sich acht Taucher unseres Vereins bei kühlem Wetter in Naas beim Ägerisee. Die Schneegrenze war weit runtergerutscht und während der Fahrt zum See mussten mehrere Schneeflocken von der Windschutzscheibe entfernt werden. Frau Holle schüttelte hoffentlich zum letzten Mal ihr Decken aus. Nun, jedenfalls war das Wasser wärmer als die Lufttemperatur. Man brauchte Unterwasser nicht lange zu suchen, um unsere Zielobjekte für diesen Tauchgang zu finden: Kröten bei ihrem Liebesspiel. Hunderte dieser Amphibien konnte man im Vorbeitauchen beobachten, die einen noch auf der Suche nach einem Partner und die andern schon vertieft in den Akt der Fortpflanzung. Nach 50 Minuten kehrte wieder Ruhe ein in den kühlen Fluten, die „Spanner“ in Neopren hatten den See wieder verlassen. Abrödeln war angesagt und danach bei einem heissen Kaffee mit Apfelwähe, wurde rege ausgetauscht, was wir alles Tolles gesehen hatten.  

 

Sitzen zwei Kröten am Ägerisee, als es zu regnen anfängt. Da sagt die eine zur anderen: "Komm wir springen ins Wasser, sonst werden wir noch nass!"

 

Text: Franz-Jürgen Unger

Bilder: Patrik Blattmann